Handlungsfeld Kooperationen & Partnerschaften

Dieses Handlungsfeld befasst sich mit den Kooperationspartnern, die nicht direkt einer Hochschule angehören, allerdings eine wichtige Rolle bei der ganzheitlichen Betrachtung einer nachhaltigen Hochschulentwicklung spielen. So wie es auch die DIN EN ISO14001:2015 fordert, bindet das BNC über dieses Handlungsfeld wesentliche Stakeholder einer Hochschule ein. Da das BNC einen modulares Konzept verfolgt, können Hochschulen wählen, welche Kooperationen und Partnerschaften für eine Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsleistung besonders fokussiert werden. Die Zusammenarbeit mit den Partnern und die Sensibilisierung für Nachhaltigkeitsthemen veranlasst diese nicht zuletzt selbst nachhaltiger zu agieren – eine „Win-Win-Situation“ für beide Seiten.

Bausteine

  • Stadt & Einwohner

    In dem Baustein sollen die Kooperationen z.B. mit Ämtern oder anderen öffentlichen Einrichtungen untersucht werden. Eine Zusammenarbeit ist immer von Vorteil, da oft gemeinsame Ressourcen und Kompetenzen effizienter genutzt werden können. Besonders für eine Stadtverwaltung ist die Ausarbeitung von Projekten mit einer wissenschaftlichen Beteiligung von Vorteil und kann einen späteren Entscheidungsprozess unterstützen. Zusätzlich ist eine Hochschule auch ein Wirtschaftsfaktor für eine Stadt.

  • Unternehmen

    Durch die Fokussierung auf den Baustein werden Zusammenarbeiten mit regionalen und überregionalen Unternehmen gestärkt. Für eine Hochschule sind die Kooperationen sehr wichtig, da es viele Praxis-, Bachelor- und Masterarbeiten gibt, welche vorzugsweise, wegen eines Praxisbezuges, in Unternehmen geschrieben werden. Aber auch Unternehmen haben einen Vorteil, da die wissenschaftliche Ausarbeitung bestimmter Themen die Arbeit des Managements unterstützt. Zusätzlich sind viele Unternehmen auf Absolventen und Fachkräfte angewiesen. Durch Kooperationen mit einer Hochschule können die Studierenden schon frühzeitig die Arbeit und Abläufe in Unternehmen kennenlernen.

  • Institute

    In vielen Bereichen einer Hochschule gibt es außer dem Lehrauftrag auch Forschungsprojekte. Oft sind diese Projekte mit anderen Instituten und Mittelgebern verbunden. Daher ist eine Kooperation mit Instituten von Vorteil. Im Lehrbetrieb ergibt sich eine Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Anwendungsbeispielen.

  • Hochschulnetzwerke

    Netzwerke mit anderen Hochschulen und Bildungseinrichtungen sind wichtig, um sich im Bereich der Organisation sowie der Lehre und Forschung auszutauschen, aber auch Kooperationen anzustreben, um gemeinsam die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen und diese voranzubringen. Das Projekt BNC ist ebenso auf Grundlage der Vernetzung zwischen HSZG und TUD entstanden. Es gibt viele Netzwerke mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Mit diesem Baustein soll es einer Hochschule ermöglicht werden, die Art und den Umfang der Netzwerke zu wählen und auf relevante Netzwerke zu fokussieren. Dabei muss eine Hochschule nach der individuellen Ausrichtung entscheiden, in welchen Bereichen und wie aktiv sie sich vernetzen möchte.

  • Studentenwerk

    Das Studentenwerk, obwohl nicht zu den Hochschulen direkt zugehörig, ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts und hat die soziale, wirtschaftliche, gesundheitliche und kulturelle Betreuung und Förderung der Studenten als Aufgabe (§ 109 SächsHSFG). Daher stellt das Studentenwerk für die Zielgruppe Studierende in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit eine wichtige Partner*in dar. Maßnahmen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsschaffung wie, z. B. Reduktion von Energieverbräuchen in den Wohnheimen oder Nutzung von regionale und saisonale Produkten in den Mensen müssen mit dem Studentenwerk koordiniert werden. Das Studentenwerk ist nicht an allen Hochschulstandorten Sachsens vertreten. In diesen Fällen ergeben sich Kooperationen z. B. mit der Gemeinde, wenn es um Studentenwohnungen geht, oder mit dem jeweiligen Betreiber der Mensa.

  • Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB)

    Der Staatsbetrieb ist hinsichtlich der Verwaltung der Liegenschaften im Freistaat Sachsen einer der wichtigsten Kooperationspartner. Durch die Zentralisierung kann der Freistaat Sachsen Kosten einsparen, wodurch jedoch bei größeren Hochschulen ein Mehraufwand an Koordination entsteht. Dies wirkt sich auch auf die Einführung eines Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagementsystems aus. Durch die Zentralisierung ist die Einflussnahme auf direkte Umweltaspekte der Bildungseinrichtung nur eingeschränkt möglich und verlangt von den Hochschulen eine Kooperation mit dem SIB. Zum Beispiel müssen die Daten zu Energieverbräuchen separat abgefragt sowie die Instandhaltung der Gebäude und die Pflege Grünflächen über den SIB abgewickelt werden. Ebenso regelt der SIB die Ver- und Entsorgung für die Hochschulen in Sachsen. Um mit dem SIB eine gemeinsame Strategie der nachhaltigen Entwicklung an der EHB umzusetzen, ist der Baustein „SIB“ eine wichtige Grundlage, gemeinsame Ziele zu entwickeln und Anknüpfungspunkte zu den anderen Bausteinen, gerade zu Abfall, Energie, Wasser und Campusgestaltung zu finden und einen nachhaltigen Hochschulbetrieb voranzubringen.